Die Kirche St. Jakobus steht mitten im alten Ortskern von Brochenzell, unmittelbar neben der Heilig-Kreuz-Kapelle und dem Brochenzeller Schloss. Sie ist das älteste Kirchengebäude in der Gemeinde Meckenbeuren und bildet eine Station am oberschwäbischen Jakobsweg.
Geschichte
Der ursprüngliche Bau geht auf das 13. Jahrhundert (Spätromanik) zurück. 1624 wurde die Kirche von den Herren von Humpis neu erbaut. Der Westturm blieb dabei stehen und weist deshalb noch romanische Bausubstanz auf. Um 1730 wurde der Innenraum barockisiert. Stuck im Chor und in der Muldenkehle des Schiffs stammen aus dieser Zeit. 1971 bis 1973 wurde die Kirche im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils entsprechend den veränderten liturgischen Anforderungen grundlegend umgebaut. Das bisherige Kirchenschiff wurde zum Chorraum, die Blickachse wurde um 90 Grad nach Norden gedreht und südlich ein neues Kirchenschiff angebaut. Der ursprüngliche Chorraum wurde zur Seitenkapelle. Diese Aufteilung besteht heute noch.
Bedeutende Kunstwerke sind das Chorgestühl von ca. 1740 und der Rosenkranzaltar im ehemaligen Chorraum. Der barocke, mit Figuren ausgestaltete Säulenaltar gelangte um 1817 aus dem ehemaligen Dominkanerinnenkloster Löwental hierher.
Die Kirche wurde im Jahr 1930 in das Landesverzeichnis der Baudenkmale unter dem Oberamt Tettnang, Gemeinde Ettenkirch eingetragen. Heute steht sie als „Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung” unter Denkmalschutz (§ 2 und § 12 DSchG BW, 6. Dezember 1983).
Eigentümer: Katholische Kirchengemeinde St. Jakobus, Brochenzell
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(Von Karin Brugger, Kehlen.
Quelle: Sankt Jakobus Brochenzell, Hrsg.: Katholisches Pfarramt St. Jakobus Major Brochenzell, 2005, Arbeitskreis Josef H. Friedel u.a.)
→ Weiterlesen: Sankt Jakobus Brochenzell, Hrsg.: Katholisches Pfarramt St. Jakobus Major Brochenzell, 2005, Arbeitskreis Josef H. Friedel u.a. (erhältlich in der Auslage in der Kirche)