Katholisches Pfarrhaus, Kehlen

Katholisches Pfarrhaus Kehlen, Gebäude

 

Das katholische Pfarrhaus liegt im alten Ortskern von Kehlen. Es bildet zusammen mit dem Gemeindehaus, dem Kindergarten und der Kirche ein wunderschönes Ambiente moderner und alter Baukunst, das zusammen mit seinem großen Vorplatz sehr oft auch für Feiern, Feste und viele verschiedenste Anlässe genutzt wird. Dadurch entsteht auch ein intaktes Gemeindeleben mit viel Offenheit und Begegnung der Menschen untereinander.

Katholisches Pfarrhaus Kehlen, Kombi
Das Pfarrhaus, umgeben vom Kindergarten St. Nikolaus (links), dem 2004 eingeweihten Gemeindehaus (rechts hinten) und der Kirche St. Verena (rechts vorne).
Geschichte

Obwohl es schon seit 1275 neben der Pfarrei von Hirschlatt auch eine Pfarrei in Kehlen gab, wurden beide Pfarreien von Hirschlatt aus priesterlich versorgt. Erst als im Jahre 1849 in Kehlen eben dieses Pfarrhaus neu gebaut wurde, entschied man sich endgültig für den Pfarrsitz in Kehlen. So hat am 4. November Pfarrer Reinhardt den bisherigen Pfarrsitz im Schloss zu Hirschlatt verlassen und ist in das neue, „im gefälligen Villenstil“ gebaute Pfarrhaus von Kehlen eingezogen.
Immer wieder fanden, meist bedingt durch einen Wechsel der Ortsgeistlichen, Veränderungen und Sanierungen am Bau statt. So erfolgte im Sommer 1932 eine Sanierung mit einem neuen Dach und dem Abbruch bis zum Kreuzstock. 1964/1965 wurde das Haus renoviert und im Zuge dessen ein Pfarrbüro im Erdgeschoss eingerichtet. Der neu eingetroffene Seelsorger Pfarrer Joachim Guntram  wohnte bis zur Fertigstellung im Schwesternhaus nebenan. Im Jahr 1979 fand eine grundlegende Erneuerung mit dem Einbau einer Zentralheizung statt. Im Jahre 1986 wurde dieses wunderschöne Pfarrhaus unter Denkmalschutz gestellt. 1998/1999 erfolgte dann die Trockenlegung und eine grundlegende Fassaden- und Sockelsanierung nach den Regeln des Denkmalschutzgesetzes.

Katholisches Pfarrhaus Kehlen Pfarrstadl

Übrigens befindet sich auch der dahinterliegende Pfarrstadl in gutem, renovierten Zustand. Gebaut wurde er gleichzeitig mit dem Pfarrhaus, wovon folgende Anzeige des  Landkapitels Tettnang – Friedrichshafen, Bezirks-Bauamt Ravensburg im „Oberschwäbischen Volksblatt” vom 4. September 1948 kündet: „Zufolge höherer Weisung werden die Bauarbeiten des neu zu erstellenden Pfarrhauses und Stadels zu Kehlen am Donnerstag, dem 7. September, nachmittags 2 Uhr in dem Wirtshause zu Kehlen in Akkord vergeben, wozu Handwerksleute eingeladen werden, welche sich durch Tüchtigkeits- und Vermögens-Zeugnisse genügend auszuweisen vermögen.” Der Aufruf erging an Maurer, Steinhauer, Gipser, Zimmerleute, Schreiner, Glaser, Schlosser, Tischler, Hafner und Anstreicher.

Heute

Nach dem Weggang von Pfarrer Hänßler im Jahr 2004 wurde der selbstständige Pfarrsitz St. Verena Kehlen aufgegeben. Die Leitung der Pfarrei ging an Pfarrer Josef Scherer, der die neu gegründete Seelsorgeeinheit Meckenbeuren mit den drei Kirchengemeinden St. Maria Meckenbeuren, St. Verena Kehlen und St. Jakobus Brochenzell bis heute leitet.

Die Nutzung des Pfarrhauses wurde diesem Wechsel angepasst. In dem Pfarrbüro im Erdgeschoss ist seither eine hauptamtliche Pfarrsekretärin für die Kirchengemeinden St. Verena Kehlen und St. Jakobus Brochenzell zuständig. Darüber hinaus stehen ein Büro für eine Pastoralreferentin und ein Einzelzimmer zur Vermietung an einen Aushilfspfarrer oder ähnliches zur Verfügung. Das Obergeschoss wurde im Jahr 2006 zur Ferienwohnung umgebaut und an Aushilfspfarrer und kirchliche Mitarbeiter vermietet. Seit Mitte August 2011 wird es von dem Pensionärspfarrer Manfred Fliege bewohnt, der auch des Öfteren in der Kirchengemeinde aushilft.

Das Pfarrhaus wurde von folgenden Priestern bewohnt:

Reinhard, Ernst
(von Wangen) 1849 – 1865

Rittelmann, Johann
(von Hussenhofen) 1866 – 1877

Engert, Johann
(von Seidelkingen) 1877 – 1903

Bucher, Jordan
(von Schmiechen) 1904 – 1918

Biser, Eugen
(von Deggingen) 1919 – 1925

Feuerstein, Lorenz
(von Aulendorf) 1926 – 1937

Merz, Karl
(von Giengen an der Brenz) 1937 – 1949

Braig, Anton
(von Dellmensingen) 1950 – 1957

Gahl, Josef
(von Laskafalu/Darda – Jugoslawien) 1957 – 1964

Guntram, Joachim
(von Radau, Oberschlesien) 1964 – 1978

Hänßler, Hans
(von Dellmensingen) 1979 – 2004

Fliege, Manfred  (Pensionärspfarrer)
seit 2011


Katholisches Pfarrhaus Kehlen, Denkmallogo

Das Pfarrhaus steht seit 1986 nach & 2 Denkmalschutzgesetz Baden-Württemberg unter Denkmalschutz.

 

Eigentümer: Katholische Kirchengemeinde St. Verena, Kehlen

 


(Von Wiltrud Lehle, Karin Brugger;
Photos: Josef Schwarz, Karin Brugger
Quellen: 
Festschrift zur Einweihung des Katholischen Gemeindehauses, Hrsg.: Katholische Kirchengemeinde St. Verena Kehlen 2004, Pia Litz Kehr;
Gemeindenachrichten Meckenbeuren – Kehlen, 30. April 1983)

 


→ Weiterlesen: Festschrift zur Einweihung des Katholischen Gemeindehauses, Hrsg.: Katholische Kirchengemeinde St. Verena Kehlen 2004, Pia Litz Kehr