Das Dorfgemeinschaftshaus Kehlen steht gleich am Ortseingang von Kehlen inmitten einer großzügig angelegten Grünanlage (von der B30 aus kommend). Es bildet zusammen mit weiteren Bildungs- und Freizeiteinrichtungen in der direkten Nachbarschaft ein harmonisches Bauensemble südlich der Bahnlinie, das in dieser Form zwischen den 1960er bis 1990er Jahren entstanden ist.
Geschichte
Das Gebäude wurde ursprünglich als Rathaus der früheren Gemeinde Kehlen (1937 bis 1972) erbaut und am 24. Juni 1967 eingeweiht. Nachdem Kehlen 1972 in die Gemeinde Meckenbeuren eingemeindet wurde, war es von 1972 bis 1985 Sitz der Ortsverwaltung Kehlen. 1985 zog die Ortsverwaltung in das neue Rathaus in Buch um und somit musste eine neue Nutzung gefunden werden. Es wurde 1986 zum Dorfgemeinschaftshaus bestimmt, dies jedoch mit einer Mehrfachnutzung: als Unterkunft für mehrere Vereine der Ortschaft Kehlen und als Sitz für das Staatliche Seminar für Didaktik und Lehrerbildung. Letzteres ist seit Frühjahr 2018 nicht mehr Mieter, daher steht aktuell die Entscheidung über die zukünftige Nutzung des Gebäudes an.
Der Neubau des Rathauses 1966/1967 war bereits von der damaligen Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Karl Brugger über die reine Verwaltungsfunktion hinaus als kulturelles Zentrum für die Gemeinde Kehlen geplant worden. Und so geschah es dann auch bis in die 1990er Jahre. Neben der ersten, vielseitig ausgestatten und kostenlosen Gemeindebücherei fanden im Foyer und in den Bürgerräumen über drei Jahrzehnte Buch- und Kunstausstellungen von überregional bedeutenden Künstlern statt – letzteres auch in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde St. Verena. Es wurden Konzerte abgehalten. Die ebenfalls überregional renommierten „Theologischen Tage“ unter Prof. Dr. Eugen Biser wurden hier 1976 mit dem „Kehlener Kreis“ begründet und fortan über Jahre als „Die Theologischen Tage“ im Sitzungssaal des Rathauses abgehalten.
Heute
Zwischen 2004 und 2007 wurde das Gebäude kernsaniert. Im Jahr 2007 stellte das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg das ehemalige Rathaus als „ein gutes Beispiel für einen ambitionierten und gelungenen Bau der kommunalen Selbstverwaltung in einer kleineren Gemeinde aus der Mitte der 1960er Jahre” unter Denkmalschutz (§ 2 DSchG BW, 6. Dezember 1983).
Eigentümer: Gemeinde Meckenbeuren.
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(Von Karin Brugger, Kehlen.)
→ Weiterlesen: Geschichte zur Gemeinde Kehlen 1937 bis 1972, Hrsg.: Karin Brugger, 2017 (hier erhältlich)