Geschichte
Der Gashof zum Adler ist eine der ältesten Wirtschaften im Ort Meckenbeuren. 1829 wurde er durch den Wirt und Bauern Baptist Locher zusammen mit seiner Frau Kreszentia (geb. Majenberger) bewirtschaftet. Die Gasträume wurden rege für viele Veranstaltungen, private wie öffentliche, genutzt. So fand dort beispielsweise am Pfingstmontag 1848 eine Volksversammlung statt. Bei dieser Versammlung ging es um die Bewaffnung und Erfüllung der Bürgerwehrpflicht. Es gab damals rege Debatten unter den Anwesenden, die sich teilweise auch über das Vorgehen der Obrigkeit empörten. Eine weitere wichtige Versammlung wurde am 9. November 1902 im oberen Adlersaal abgehalten. Damals trafen sich auf Initiative von zwei Vikaren zahlreiche Bürger (keine Bürgerinnen) zur Gründung eines Volksvereins. Dieser Verein hatte das Ziel, durch Vorträge und bereitgestellte Literatur zu erziehen und die Volksbildung zu heben.
Um die Jahrhundertwende gehörte der Gasthof zu dem gegenüberliegenden Bauernhaus von Bernhard Deutelmoser, in dem sich damals auch eine Brauerei befand. Später wurde er an den Gastwirt Xaver Föhr und dann an den Gastwirt Karl Riegger verkauft.
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb der „Adler” ein beliebter Ort für öffentliche und private Feierlichkeiten. Selbst noch im Jahr 1967 wurde ein gemeinsames Konzert der Musikkapellen Meckenbeuren und Neukirch im Gasthaus veranstaltet.
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(Von Barbara Schupp;
Quellen: „Meckenbeuren in alten Ansichten” von Karl Jäger, 1978;
Schwäbische Zeitung, 25.12.2017
Bilder aus: „Meckenbeuren in alten Ansichten” von Karl Jäger)