Heilige Ottilia

Heilige Ottilia Gerbertshaus

Die Heilige Ottilia ist die Schutzpatronin der Sehbehinderten und Blinden und wird vor allem im Elsass verehrt. Sie gründete u. a. ein Frauenkloster im Schloss Hohenburg, dem sie als Äbtissin vorstand. Das Kloster im heutigen Elsass kann man heute noch auf dem Odilienberg (frz.: Mont St. Odile) besuchen. Dort befinden sich auch ihr Grab und eine Quelle, die als hilfreich bei Augenleiden gilt.

Die Legende besagt, dass sie blind geboren wurde, weshalb ihr Vater Herzog Eticho sie gleich nach der Geburt töten wollte. Ihre Mutter rettete sie, indem sie den Säugling ins Kloster gab. Im Alter von 12 Jahren wurde sie getauft und erlangte dabei ihr Augenlicht wieder.

Die Bildstock-Skulptur ist aus farbig bemaltem Gips und stammt vermutlich aus dem späten 19. Jahrhundert. Sie soll aus der 1967 abgebrochenen Kirche St. Verena in Kehlen stammen. Die Heiligenfigur ist mit den typischen Attributen versehen:  in den Händen ein aufgeschlagenes Buch mit Augenpaar, das auf das wiedererweckte Augenlicht hindeutet. (Das Augenpaar ist nicht mehr vorhanden. Möglicherweise wurde es bei Restaurierungsarbeiten übermalt?). Dazu der Äbtisinnenstab und zu ihren Füßen ein Kirchenmodell, was ein Hinweis auf das von ihr gegründete Frauenkloster im Schloss Hohenburg ist (Der Äbtisinnenstab mit einem am Knauf befestigten Tuch – ein sogenanntes Pannisellus – ist eine besondere Form des Krummstabs. Es wurde im 17. Jahrhundert von Papst Alexander VII. vorgeschrieben und sollte den Abtsstab deutlich vom Bischofsstab unterscheiden. Heute nur noch selten zu sehen.)

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(Von Barbara Schupp
Quelle: Internet )