Bauen ist auch Kulturgeschichte. Dies gilt für die Vergangenheit gleichermaßen wie für die Gegenwart und Zukunft. Bau-Kultur ist mehr als die möglichst effiziente Bebauung eines frei gewordenen Areals. Sie gründet auf einer vorausschauenden städte- bzw. ortsbaulichen Gesamtkonzeption, die die regionalen Besonderheiten konstruktiv miteinbezieht, anstatt sie zu nivellieren.
Es kann in der Regionalplanung nicht nur um Infrastruktur und Siedlungspolitik, sprich um „nützliches Bauen“ gehen. Baukonzepte können durchaus Alternativen zu ausschließlichen Kosten-Nutzen-Rechnungen mit Abrissfolge bieten, indem sie historische Bausubstanz integrieren und somit eine Chance für deren Erhalt aufzeigen. Wie nötig und sinnvoll dies gerade im ländlichen Raum ist, zeigen zahlreiche Ideen und bereits umgesetzte Beispiele, welche die Bundesstiftung Baukultur vorlegt.
Bau-Kultur muss kein Hindernis für Investitionen und Hemmschuh für Fortschritt sein, sondern ist ein Baustein zur Daseinsvorsorge. Ein Ansatz, der erwägt werden muss.